陈嘉 Chen Jia (1839 – 1885)
庚申杭城劫后,迁徙者纷纷,四月朔,余随外子东渡钱江,避居萧山 之桃源乡,就途中所见谩成此解。
Im Jahr Gengshen (1860), nachdem Hangzhou von den Taiping Rebellen eingenommen worden war, flüchteten viele Hals über Kopf. Anfang des vierten Monats folgte ich meinem Mann über den Qiantang Fluss nach Osten. Wir fanden Unterschlupf im ländlichen Gebiet Taoyuan (Pfirsichblütenquelle), in Xiaoshan. Was ich unterwegs alles gesehen hatte, schrieb ich in dieses Gedicht.
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钱江东去, |
Über den Qiantang Fluss nach Osten |
荡一枝柔橹。 |
Schwangen die Ruder |
大好溪山快重睹。 |
Ich würde schon bald wieder herrliche Landschaften sehen |
算全家数口、同上租船, |
Wir zählten die Familienmitglieder und bestiegen zusammen das gemietete Boot |
凝眺处, |
Ich starrte in die Ferne |
隔岸峰青无数。 |
Auf unzählige grüne Gipfel auf der anderen Seite des Ufers |
桃源今尚在, |
Die Pfirsichblütenquelle gibt es heute noch |
黄发垂髫, |
Die Menschen dort sind wie Kinder, mit offenen blonden Haaren |
不识人间战争苦。 |
Wissen nichts von Krieg und Elend in der Welt |
即此是仙乡, |
Dies ist die Heimat der Unsterblichen |
千百年来, |
Seit abertausend Jahren |
看鸡犬、桑麻如故。 |
Schauen sie wie eh und je nach ihren Hühnern, Hunden, Maulbeerbäumen und dem Hanf |
问何日、扁舟赋归欤, |
Du fragst, an welchem Tag wir mit dem Boot zurückfahren können |
待扫尽欃枪、片帆重度。 |
Wenn die bösen Mächte weggefegt sind, segeln wir wieder hinüber |